Schulpastoral

Zu den Aufgaben der Schulpastoral finden Sie hier - einstweilen - zwei konzeptionelle Zugänge:

 1.

Der Entwurf eines erweiterten Schulpastoralkonzeptes

(Beschluss der Gesamtkonferenz vom 28. Juni 2016)

 

 

 2.

Ein Auszug aus dem fortgeschriebenen  Schulprogramm  vom 9. Februar 2016
 
Schulpastoral
Regelmäßige Schulgottesdienste prägen und verstärken unsere Schulgemeinschaft. Viele Eltern nehmen an diesen Gottesdiensten teil.

Katholische Schulen sind ein besonderes Angebot der Kirche, Schülern Glaubenswissen zu vermitteln und Glaubenserfahrungen zu ermöglichen. Hier ist ein Ort intensiver Begegnung zwischen Kirche und Schülern, der die Entwicklung zu einer christlichen Persönlichkeit initiieren und begleiten kann. Dabei geht es vor allem darum, Erfahrungsräume zu schaffen, die jenseits von Wissensvermittlung und Leistungsorientierung liegen.

„Im Schulalltag müssen immer wieder Zeiten gefunden werden, in denen Schüler sowie Lehrer zur äußeren Stille und inneren Ruhe kommen, in denen das Zuhören und Hinschauen, das Erleben aller Sinne eingeübt werden kann." ("Grundlagenplan" der Deutschen Bischöfe,  S. 6)

Schulpastoral ist ein vom Geist des Evangeliums getragener Dienst an Menschen in der Schule. Sie will personales Angebot menschlich helfender Begleitung und Beratung, will  Lebens- und Glaubenshilfe sein und zur Humanisierung von Schule und zur Entwicklung einer lebendigen Schulkultur beitragen.

Schulpastoral ist somit nicht ausschließlich geprägt durch außerunterrichtliche Aktivität, sie ist vielmehr auch im Wesentlichen Funktion der Unterrichtsarbeit selbst.

Das sinnhafte Erleben der Bräuche und Traditionen des Kirchenjahres nimmt im wahrsten Sinne des Wortes viel Raum ein.

Mit Betreten der Schule zeigt die Gestaltung der Eingangshalle die Zeit des (Kirchen-)Jahres an, in der wir uns befinden. Die Dekoration der Fenster, Wände, Decken usw. wird nach einem festen Plan organisiert und mit großer Kreativität umgesetzt. Eine inhaltliche und gestalterische Fortsetzung erfährt der jeweilige Festkreis in den Klassenräumen. Häufig erfolgt diesbezüglich eine Verzahnung von Religionsunterricht, Bildender Kunst und Deutsch.

Im hektischen Schulalltag Möglichkeiten zur äußeren Stille zu schaffen, die Erfahrungen mit innerer Ruhe anbahnen könnten, bedarf einer besonderen räumlichen und organisatorischen Situation.

So gestalten wir seit einigen Jahren im Advent und in der vorösterlichen Zeit bereits vor dem Unterrichtsbeginn (bisher im „Raum der Stille“)¹ ein freies Angebot, das den Kindern Ruhe und eine Vorbereitung auf die nahenden Festtage ermöglichen soll. Für weitergehende Meditationswünsche gewährt uns unsere Gemeinde jederzeit die Nutzung der Kirche. Dieses Angebot wird von Seiten der Schule regelmäßig und dankend angenommen.

Unser erklärtes Ziel ist es, die Gottesdienstfähigkeit unserer Schüler durch regelmäßige Klassengottesdienste weiter zu stärken. Vorbereitung und Durchführung liegen nach einem festen Plan nicht nur in der Hand der jeweiligen Klassenleiter, sondern auch bei den in dieser Klasse unterrichtenden Fachkollegen sowie den Geistlichen und der Referentin unserer Gemeinde.

Lebendig unterstützt wird dieser Auftrag durch die Musik und eine eigens zusammengestellte, kindgerechte Liedersammlung.

 

Das Schlagwort von der „Schule unterm Kirchturm“² weist auf die Nähe von St. Paulus- Gemeinde und St. Paulus- Schule hin. Auch hier eröffnet sich die Möglichkeit, schulpastorale Anliegen in besonderer Weise an die Schüler heranzutragen bzw. erleben zu lassen.

In dem Prozess „Wo Glauben Raum gewinnt“ arbeiten wir eng mit dem Pfarrer, anderen Dominikanerpatres und der Gemeindereferentin zusammen. Die Geistlichen und die Gemeindereferentin stärken die Spiritualität der Schule und helfen bei der Lösung und Aufarbeitung pastoraler Probleme.

Die Gestaltung von Gemeindegottesdiensten, die Mitwirkung bei Altennachmittagen, das gemeinsame Organisieren und Durchführen von Adventsbasar, Martinsumzug und Kinderkreuzwegen sowie die Mitarbeit von Kollegen in Gemeindegremien soll diese Verbundenheit unterstreichen und stärken. Ein sinnfälliger Ausdruck der gewachsenen Beziehung ist u.a. die jährliche Haussegnung. Eine weitere Verknüpfungsmöglichkeit zur Gemeinde liegt in der gemeinsamen Absprache von Themen im Religionsunterricht des 3. Schuljahres und denen der Kommunionsvorbereitung, die nachmittags in den Räumen der Schule stattfindet.

In das Schulleben bringen sich zudem der an der St. Paulus- Gemeinde ansässige Stamm der deutschen Pfadfinderschaft Sankt Georg und der Malteserhilfsdienst durch außerunterrichtliche Angebote ein.

In besonderer Weise ist der Religionsunterricht in den Bildungs- und Erziehungsauftrag der katholischen Schule eingebunden. Er leistet einen fachspezifischen Beitrag, indem er auf dem Hintergrund von Glauben und Offenbarung zu verantwortlichem Denken und Verhalten im Hinblick auf die Kernprobleme unserer Zeit führt. In der Grundschule geht es darum, diese Fragen und den Wert des verantwortungsbewussten Handelns schüler- und erfahrungsorientiert zu vermitteln.

Erlebnischarakter und Ganzheitlichkeit prägen den Religionsunterricht an unserer Schule. So gehören Stille-, Meditations- und Konzentrationsübungen sowie Phantasiereisen selbstverständlich dazu.

Schulpastoral als wesentliche Funktion der Unterrichtsarbeit, wie es im Grundlagenpapier heißt, zeigt sich im Morgenkreis, der jeweils montags in der ersten Stunde in allen Klassen stattfindet und den Schülern die Verarbeitung des Wochenendes bietet, aber auch – unter Einbeziehung religiöser Elemente – Perspektiven für die Woche aufzeigen kann. Jeweils freitags erfolgt in vielen Klassen der Ausstieg aus der Woche in einer so genannten Reflexionsrunde. Hier üben die Schüler u. a. einen selbstkritischen Umgang und Konfliktbewältigung ein und werden in dem gelungenen Handeln positiv verstärkt. Unterstützt wird diese Runde durch unsere Klassensprecher, die sich vierteljährlich mit den Verbindungslehrerinnen und dem Schulleiter zu einem Gesprächskreis zusammenfinden.

Bei der Konfliktbewältigung unterstützen uns auch Schülerinnen und Schüler, die, von einer Mitarbeiterin des Kollegiums und unserem Sozialarbeiter angeleitet, als Konfliktlotsen, als Mediatoren oder „Medis“ ihren Mitschülern helfen, auftretende Konflikte mit friedlichen Mitteln zu lösen.

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Herr Hubert Bodden ist unser Schulseelsorger.

 

 

 

Fußnoten:

¹ Der „Raum der Stille“ wurde ab Dezember 2015 aus Mangel an weiteren geeigneten Räumen der Willkommensklasse (Flüchtlingskinder aus Syrien und Afghanistan) zur Verfügung gestellt.

² Ein Artikel der Berliner Morgenpost über unsere Schule prägte diesen Begriff.