Die St. Paulus Schule ist, wie andere katholischen Schulen, ein besonderes Angebot der Kirche, Schülerinnen und Schülern Glaubenswissen zu vermitteln und Glaubenserfahrungen zu ermöglichen. Hier ist ein Ort intensiver Begegnung zwischen Kirche und Kindern, der die Entwicklung zu einer christlichen Persönlichkeit initiieren und begleiten kann. Dabei geht es vor allem darum, Erfahrungsräume zu schaffen, die jenseits von Wissensvermittlung und Leistungsorientierung liegen.

„Im Schulalltag müssen immer wieder Zeiten gefunden werden, in denen Schüler sowie Lehrer zur äußeren Stille und inneren Ruhe kommen, in denen das Zuhören und Hinschauen, das Erleben aller Sinne eingeübt werden kann“ (Grundlagenplan).
 Im Schulalltag

Schulpastoral ist ein Dienst an der Schule, der vom Geist des Evangeliums getragen wird. Sie bietet Begleitung und Beratung, Lebens- und Glaubenshilfe und trägt zur Humanisierung von Schule und zur Entwicklung einer lebendigen Schulkultur bei. Schulpastoral ist im und außerhalb der Unterrichts erlebbar. Das sinnhafte Erleben der Bräuche und Traditionen des Kirchenjahres nimmt im wahrsten Sinne des Wortes viel Raum ein.

Mit Betreten der Schule zeigt die Gestaltung der Eingangshalle die Zeit des (Kirchen-)Jahres an, in der wir uns befinden. Die Dekoration der Fenster, Wände, Decken usw. wird nach einem festen Plan organisiert und mit großer Kreativität umgesetzt. Eine inhaltliche und gestalterische Fortsetzung erfährt der jeweilige Festkreis in den Klassenräumen. Häufig erfolgt diesbezüglich eine Verzahnung von Religionsunterricht, Bildender Kunst und Deutsch.

Im hektischen Schulalltag Möglichkeiten zur äußeren Stille zu schaffen, die Erfahrungen mit innerer Ruhe anbahnen könnten, bedarf einer besonderen räumlichen und organisatorischen Situation. So gestalten wir seit einigen Jahren im Advent und in der vorösterlichen Zeit bereits vor dem Unterrichtsbeginn (bisher im „Raum der Stille“) ein freies Angebot, das den Kindern Ruhe und eine Vorbereitung auf die nahenden Festtage ermöglichen soll. Für weitergehende Meditationswünsche gewährt uns unsere Gemeinde jederzeit die Nutzung der Kirche. Dieses Angebot wird von Seiten der Schule regelmäßig und dankend angenommen. Unser erklärtes Ziel ist es, die Gottesdienstfähigkeit unserer Schüler durch regelmäßige Klassengottesdienste weiter zu stärken. Vorbereitung und Durchführung liegen nach einem festen Plan nicht nur in der Hand der jeweiligen Klassenleitern, sondern auch bei den in dieser Klasse unterrichtenden Fachkollegen sowie den Geistlichen und der Referentin unserer Gemeinde.
Lebendig unterstützt wird dieser Auftrag durch die Musik und eine eigens zusammengestellte, kindgerechte Liedersammlung.

Regelmäßige Schulgottesdienste prägen und verstärken unsere Schulgemeinschaft. Viele Eltern nehmen an diesen Gottesdiensten teil.
Das Schlagwort von der „Schule unterm Kirchturm“² weist auf die Nähe von St. Paulus-Gemeinde und St. Paulus- Schule hin. Auch hier eröffnet sich die Möglichkeit, schulpastorale Anliegen in besonderer Weise an die Schüler heranzutragen bzw. erleben zu lassen.

Im Unterricht

Erlebnischarakter und Ganzheitlichkeit prägen den Religionsunterricht an unserer Schule. So gehören Stille-, Meditations- und Konzentrationsübungen sowie Phantasiereisen selbstverständlich dazu. Schulpastoral als wesentliche Funktion der Unterrichtsarbeit, wie es im Grundlagenpapier heißt, zeigt sich im Morgenkreis, der jeweils montags in der ersten Stunde in allen Klassen stattfindet und den Schülern die Verarbeitung des Wochenendes bietet, aber auch – unter Einbeziehung religiöser Elemente – Perspektiven für die Woche aufzeigen kann. Jeweils freitags erfolgt in vielen Klassen der Ausstieg aus der Woche in einer so genannten Reflexionsrunde. Hier üben die Schüler u. a. einen selbstkritischen Umgang und Konfliktbewältigung ein und werden in dem gelungenen Handeln positiv verstärkt. Unterstützt wird diese Runde durch unsere Klassensprecher, die sich vierteljährlich mit den Verbindungslehrerinnen und dem Schulleiter zu einem Gesprächskreis zusammenfinden.
Bei der Konfliktbewältigung unterstützen uns auch Schülerinnen und Schüler, die, von einer Mitarbeiterin des Kollegiums und unserem Sozialarbeiter angeleitet, als Konfliktlotsen, als Mediatoren oder „Medis“ ihren Mitschülern helfen, auftretende Konflikte mit friedlichen Mitteln zu lösen.